Das Dorf Rüediswil verdankt seinen Namen einem freien Alemannen namens Rudolf (Rüedi), der hier seine Villa hatte. In einer alten Urkunde aus dem Jahre 1045 ist erstmals die Rede von dieser Ortschaft. Sie hiess damals Ruedisvillare, woraus später Ruodiswil und das heutige Rüediswil entstand.
In Rüediswil wohnte einst ein ritterliches Geschlecht, das sich nach diesem Namen nannte. Seine Burg stand wahrscheinlich in der Gegend des Brunnengutes (Etzenerlestrasse). Das Wappen zeigt einen roten Ring in Silber. Die Ritter von Rüediswil sind ziemlich sicher aus dem freien Bauernstand hervorgegangen. Sie waren seit 1240 Dienstmannen der Freien von Wolhusen und lebten auf deren Burgen, Türmen und Lebensgütern, wo sie um die Mitte des 15. Jahrhunderts ausstarben. Die in Rüediswil stehende Burg war unter dem Namen Schneggenburg bekannt. Sie wurde am 6. Dezember 1375 von den Guglern* mit den Dörfern Ruswil und Rüediswil verbrannt.
(*Als Gugler werden englische und französische Söldner bezeichnet, die Ende des Jahres 1375 unter der Führung von Enguerrand VII. de Coucy plündernd durch das schweizerische Mittelland zogen)
Als ganzes betrachtet war Rüediswil noch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ein still verträumtes Bauerndörfchen. Während der beiden Weltkriege spielte wegen Kohlenmangel die Torfausbeute im Rüediswiler Moos eine bedeutende Rolle. Die Trockenlegung durch ein weit verzweigtes Kanalisationsnetz machte aus dem ehemaligen Moorland landwirtschaftlich vollwertigen Boden. Gleichzeitig wurde, trotz zahlreichem Widerstand, eine Güterzusammenlegung durchgeführt.
Erna Hofer, Präsidentin
Moosmättli
6017 Rüediswil
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